Donnerstag, 19. August 2010

Road Trip - 3. Etappe: Grand Canyon

Der Grand Canyon war ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Trotz zahlreicher Hochglanzfotos in Touristenmagazinen und der Behandlung des Naturwunders im Englischunterricht ist die persönliche Erfahrung um einiges beeindruckender.
Am frühen Morgen nach unserer Rückkehr von der Bergtour sind wir gut ausgeruht in Albuquerque, New Mexico, gestartet und gegen 15 Uhr in Williams, Arizona, in unserem Hotel angekommen. Nach dem Einchecken und einer weiteren Stunde Fahrt in den Nationalpark standen wir dann am ersten Aussichtspunkt und kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Bis zum Park sind wir durch relativ ebenes, leicht hügeliges Land gefahren und auf einmal standen wir vor einem 500 km langen, bis zu 20 km breiten und über 1000 m tiefem "Loch" aus rotem Fels. Das "Loch", oder Grand Canyon, ist so tief, dass man an den meisten Stellen den eigentlichen Verursacher dieses Naturschauspiels, den Colorado River, aufgrund der Tiefe gar nicht sehen konnte.
Wir sind dann entlang des South Rims mehrere Kilometer spaziert und haben etliche Aussichtspunkte passiert. Das Wetter war wolkig und angenehm kühl, so dass wir uns sehr wohl fühlten. Der Anblick war einfach grandios. Hier sind einige Eindrücke:
Arizona - the Grand Canyon State
Grand Canyon - grandiose Aussicht
Hinter mir geht es bis zu 1000m steil hinab
Der Grand Canyon ist durschnittlich 16 km breit, 500 km lang und über 1000m tief
Einer der zahlreichen Aussichtspunkte entlang der Felskante
Gegen Sonnenuntergang haben wir uns auf der Rückfahrt noch den IMAX-Film über den Grand Canyon angeschaut und dadurch noch ein paar Bilder zu sehen bekommen, die man nur erhält, wenn man direkt hineinspaziert. Das haben wir aus Zeitgründen nicht gemacht. Eine durchschnittliche Route vom South zum North Rim würde drei Tage dauern: ein Tag hinunter, und zwei Tage wieder hinauf! Nach der Rückfahrt zum Hotel in Williams haben wir den Abend in einem der Western-angehauchten Restaurants bei Country Music in Williams ausklingen lassen.
Am nächsten Tag wollten wir uns dann noch den Westteil des über 500 km langen Nationalparks anschauen. Dazu kam es allerdings nicht, denn wir hatten nicht mit den unverschämten Geschäftspraktiken der Hualapi-Indianer gerechnet. Nach US-Recht dürfen sie entscheiden, wer, wie und wohin fährt - von Bewegungsfreiheit also keine Spur! Sie zwingen einen also, das Auto auf ihrem Prakplatz stehen zu lassen und mit einen ihrer Busse zu den Aussichtsplattformen zu fahren. Das günstigste Paket war dabei 70 Dollar pro Person! Das sahen wir nicht ein und sind wieder gefahren, was doppelt ärgerlich ist, da wir zuvor bis zu 20 Meilen Schotterpiste durchfahren haben. Ihre Strategie geht jedoch auf, weil sie das Grand Canyon-Gebiet verwalten, welches am nächsten zur Touristenhochburg Las Vegas liegt.
30 km auf dieser Schotterpiste war selbst für meinen Explorer kein Vergnügen
Wir sind dann weiter entlang der historischen Route 66 gen Las Vegas gefahren. Auf dem Hinweg dahin "mussten" wir natürlich aus bei dem berühmten Hoover Dam halten. Nach ein paar Schnappschüssen sind wir dann aber auch weiter nach Las Vegas gefahren. Mein Eindruck von dieser Etappe ist, dass es immer touristischer wird. Seit dem Grand Canyon hat die Zahl enorm zugenommen. Im Vergleich dazu ist New Mexico, v.a. Santa Fe und die Taos-Berge, nahezu ein Geheimtipp.
Der Hoover Dam ist über 200 m hoch
Der angestaute Mead-See ist circa 170 km lang
Vor uns liegen jetzt zwei volle Tage Las Vegas, bevor es dann weiter nach San Francisco geht.

2 Kommentare:

  1. der Burner!
    Mensch war ich schon lange nicht mehr in USA, fast schon ein defizit! Aber das Problem der Grand Canyon Fotos ist immer noch das Gleiche - die Dimension kommt einfach nicht rüber :D
    Viel Spaß in Vegas... wenn es euch da auch noch hin zieht ^^

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  2. Stimmt! Wenn man die Bilder als Vollbild anschaut, ist es zwar besser, aber man kriegt den Grand Canyon wirklich schwer zu fassen!
    Daher ist wohl der beste Rat: selber hinfahren und staunen ;-)
    Vegas ist voll cool, aber auch extrem heiß!

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