Dienstag, 24. August 2010

Road Trip - 5. Etappe: San Francisco

Die Reise nach Kalifornien war etwas ganz besonderes. Wer hat nicht schon tausendmal die Namen der Städte, wie San Francisco oder Los Angeles, gehört? Wer kennt dank der gleichnamigen Filmindustrie nicht den Hollywood Boulevard oder die berühmten Wellen des Pazifischen Ozeans, eines der besten Orte zum Surfen? Nun war es das erste Mal, dass ich all diese Orte persönlich besuchen und erleben durfte.
Freie Sicht auf die Golden Gate Bridge
Junaid hat mich in Las Vegas verlassen, da er wieder nach College Station zurück musste. Den 10h-Trip nach San Francisco habe ich daher allein absolviert: durch Wüstengegenden, die Berge der Sierra Nevada und meilenweite Obst- und Weinplantagen. Am nächsten Tag traf ich mit einem Fulbright-Kollegen in Oakland zum Brunch. Oh, war das ein tolles Gefühl, mal wieder in einer "richtigen" Stadt zu sein. Die Bay-Area mit Städten, wie San Francisco, Berkeley, oder Oakland macht einen sympathischen Eindruck und weist eine Bandbreite verschiedenartiger Leute aus. In Berkeley fallen die alternativen Menschen auf. Insgesamt ist der Anteil asiatisch-stämmiger Menschen überdurchschnittlich. Außer ein paar einzelner Hochhäuser in Downtown San Franciscos ist die Architektur kleinformater: engere Straßen, mehr Liebe zum Detail und perfekt in die Hügellandschaft eingepasste Häuser.
Trotz der hügeligen Landschaft haben die Stadtplaner das Gridmuster konsequent durchgesetzt
Die Stadt ist streckenweise richtig steil - nichts für Leute, die am Berg nicht anfahren können!
Blick auf Downtown, San Francisco
Nach dem Brunch habe ich mein "Touristenprogramm" absolviert, also Golden Gate Bridge, Golden Gate Park, Fisherman´s Wharf, Union Square, und Chinatown - alles in 6h! Ich hatte nicht das Verlangen, mich lange an den einzelnen Plätzen aufzuhalten. Es waren einfach zu viele Touristen da. Nichtsdestotrotz habe ich den Flair der Stadt während des Spazierens durch die hügeligen Straßenzüge sehr genossen.
Der Golden Gate Park - eine grüne Oase inmitten der Stadt
Fisherman´s Wharf, nur für den, der gern unter vielen Touristen weilt
Die berühmten Cable Cars, im Hintergrund: die Gefängnisinsel Alcatraz
Gefunden in der Nähe der Fishermen´s Wharf: Handarbeiten aus aller Welt - und von zu Hause ;-)
Eine Kathedrale nahe Downtown
Was auffällt, ist die überdurchschnittlich hohe Anzahl an Obdachlosen in den Straßen der gesamten Bay-Area. Auch die Straßen sind an vielen Stellen in einem furchtbaren Zustand. Das hat mich schon sehr verwundert, denn eigentlich ist Kalifornien ein reicher Staat! Im Jahr 2008 hatte Kalifornien ein BIP von $1,85 Billionen und wäre damit die achtgrößte Volkswirtschaft der Erde - wenn es ein eigenes Land wäre. Trotzdem sind die öffentlichen Kassen leer, weil durch eine jahrelange Niedrigsteuerpolitik Einnahmen und Ausgaben immer weiter auseinandergingen. Das Defizit belief sich allein im Jahr 2009 auf $42 Milliarden! Die Arbeitslosenquote liegt bei 12,2% (Juni 2010, in Texas: 8,5%). Die Auswirkungen sieht man deutlich.
Trotz dieser Eindrücke bleibt ein Fakt: die schöne Landschaft und Natur, vor allem entlang der Küste! Am nächsten Tag zog es mich daher an den Strand. Zusammen mit meinem Fulbright-Kollegen habe ich das erste Mal in meinem Leben einen Neopremanzug übergezogen und ein Surfbrett an mein Bein gekettet. Es war richtig toll! Trotz der kalten Wassertemperaturen konnte man 4h im Wasser bleiben und ein wenig auf den großartigen Wellen reiten (wenn man´s kann)!
Surfen am Strand von Pacifica, CA

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen