Montag, 30. November 2009

Thanksgiving - das Fest der "Neuen" Welt

Eines der Höhepunkte im Jahr eines jeden amerikanischen Staatsbürgers ist das Fest Thanksgiving. Obwohl es ein wenig daran erinnert, hat es eigentlich nichts mit dem nahliegenden Erntedankfest zu tun. Es geht viel mehr um das Fundament der amerikanischen Nation, welches auf dem entbehrungsreichen Einsatz unzähliger Siedler und Einwanderer beruht. Es wird daran gedacht, wie eines der ersten Siedler im Jahre 1619 nach einem harten Jahr die Ernte zum Überleben des Winters einbrachten. Das war im heutigen Virginia. Hier in Texas, wo noch immer eine weite Wald- und Steppenlandschaft einen Großteil des Erscheinungsbildes ausmacht, gibt es ebenfalls viele Orte, wo man die Anfänge der Erschließung Texas´ besichtigen kann.
Ich hatte das große Vorrecht, die Feiertage bei einer amerikanischen Familie verbringen zu dürfen. Matt, ein guter Freund aus meiner Kirchgemeinde hat mich zu seiner Familie nach Southlake bei Dallas eingeladen. Es war mein erster privater Besuch hier in den USA und meine erste Fahrt nach Dallas.
Gleich nach meiner Ankunft am Mittwoch Abend habe ich die gesamte Familie kennengelernt. Die Großmutter hat mich gleich "herzlich" mit den Worten "Don´t mess with Grandma" (d.h. "Leg dich nicht mit Oma an!") begrüßt. Da war das Eis schon gebrochen.
Am Donnerstag war dann Thanksgiving. Das Mittagsmahl bestand aus mehreren Gerichten, die ich hier nicht mehr alle aufzählen kann. Es war auf jeden Fall Truthahn dabei, Pumkin Pie und nach texanischer Tradition auch eine ordentliche Portion gegrillter Ripeye Steaks. Man hat mir gesagt, dass über die Jahre jede Familie ihre eigenen Kreationen und Gerichte zubereitet. Bei den Bergs war es Süßkartoffel mit überbackener Schokolade - interessant und lecker!

Thanksgiving mit der ganzen Familie (v.r.n.l. Vater, Mutter, Oma, großer Bruder, seine Frau, die jüngere Schwester, Matt und ich)
Nach dem Essen stand dann eine ganz eigenwillige Tradition der gesamten Nachbarschaft auf dem Plan - die Familien der umliegenden Häuser haben sich zu einem gemeinsamen Football-Match getroffen. Nach einem kurzen Crashkurs am Morgen musste ich mich für die Bergs natürlich ordentlich ins Zeug legen. Am Ende gab es ein Unentschieden und ich war die Kalorien vom Mittag wieder los.

Erste Annäherungsversuche an American Football
Am Abend war ganz Texas am Fernseher versammelt, um das Spiel Longhorns (University of Texas) gegen die Aggies (meine Uni, die Texas A&M University) anzuschauen. Das entspricht hier in Texas in etwa dem Spiel Bayern gegen Werder (oder ein anderer wesentlicher Kontrahent). Es war ein hochspannendes Spiel, was "wir", also die Aggies, leider unglücklich mit 49-39 verloren haben.
Am Freitag hat mich Matt´s Vater, Nolan, nach Fort Worth mitgenommen und mich durch die Fort Worth Stock Yards geführt. Dort wurden um die 19. Jahrhundertwende herum täglich tausende Rinder aus dem gesamten Südwesten gehandelt. Unzählige Gehege, Showrooms und eine nahegelegene Fleischverarbeitungsfabrik befinden sich dort. Heute ist es eher ein touristisch geprägter Ort, wo man Cowboyhüte kaufen kann und sich auf einem richtigen Longhorn-Bullen ablichten kann. Der Flair des Wilden Westens ist dort jedoch noch gut erlebbar.

Eingang zu den Fort Worth Stock Yards

Ein Ausschnitt der unzähligen Rindergehege

Echte Cowboystiefel - diese Exemplare kosten jedoch 1200 Dollar

Cowboyhut aus Biberleder
Freitag Abend habe ich mein erstes High School Footballspiel gesehen. Viele werden sich wahrscheinlich wundern, ob ich jetzt zum Footballjunkie mutiere. Dazu kann ich nur sagen, dass die Amis alle Footballjunkies sind und das vor allem an Feiertagen ausleben. Da wird kein Spiel und keine Gelegenheit ausgelassen. High School Football ist in der Hinsicht interessant, da die Spieler ein wenig kleiner sind und die ganze Zeremonie einschließlich Cheerleaders wirklich genau so aussieht, wie in den Filmen. Leider hat die High School meiner Familie, die Dragons, ebenfalls verloren, so dass dieses Footballthanksgiving eher etwas trauriger ausfiel.

Das Pausenprogramm der Dragon´s von der Caroll High School Southlake
Am Samstag war es dann ruhiger. Ich war mit Matt in einem nahegelegenen Naturreservat mit Bisons, Erdmännchen und einer Menge Natur. Das war interessant, da Texas doch ein wenig verschieden zu unserer Flora und Fauna ist.

Ein Bison in Texas - die Tiere sind beeindruckend groß

Matt und ich auf der "Suche" nach Alligatoren im Lake Worth
Nach diesem eher relaxten Tag fuhren wir am Sonntag recht früh wieder zurück, um den drohenden Verkehrschaos durch herumreisende Collegestudenten zuvorzukommen. Insgesamt war es eine tolle Zeit. Matt´s Familie war außerordentlich nett und fast jeder hat sich eine Runde Zeit genommen, um mir ein wenig die Region näher zu bringen. Auf der anderen Seite war das Interesse von deutschen Autobahnen, Weihnachtsmärkten, und Bieren zu erfahren, ebenfalls außerordentlich groß.
Zum Schluss noch eine Überraschung, die mich so erfreut hat, dass ich sie unbedingt mitteilen muss. Eines meiner Lieblingsrestaurants Vapiano, welches selbst in Deutschland noch relativ neu ist, gibt es seit wenigen Monaten auch in den USA. Ich traute meinen Augen kaum. Hier ist der Beweis:

Vapiano auf Expansionskurs in den USA

Montag, 16. November 2009

Chicago - Glamour in der Wolkenkratzerstadt

Das vergangene Wochenende einschließlich Freitag stand ganz im Zeichen der Stadt Chicago! Anlass meines Besuches war die German MBA Conference, welche jährlich einmal an wechselnden Orten in den USA stattfindet. Hier treffen sich Deutsche MBA-Studenten aus der gesamten USA mit verschiedenen Unternehmensvertretern, also eine klasse Gelegenheit, ein paar Informationen einzuholen, neue Leute kennenzulernen und gleichzeitig eine neue Stadt zu erkunden.
Der erste spürbare Unterschied nach meiner Ankunft am Flughafen O´Hare war die kühle Temperatur. Der Sprung von 28 auf 15 Grad Celsius war nicht unerheblich. Danach bin ich nach vier Monaten Abstinenz zum ersten Mal wieder U-Bahn gefahren - ein tolles Gefühl.
Chicago hat mich sehr beeindruckt aufgrund der Architektur der Gebäude. Chicago gilt als Entstehungsort der modernen Wolkenkratzerarchitektur. Nach einem verheerendem Brand im Jahre 1871 begann in Chicago ein Bauboom, der zu extrem hohen Grundstückspreisen und mit neuen technischen Errungenschaften, wie Aufzüge und Stahlbetonkonstruktionen, zu immer höheren Gebäuden führte. Noch heute beherbergt Chicago mit dem 442 m hohen Willi´s Tower (bis Juli diesen Jahres Sears Tower) das höchste Gebäude der USA.
Nach Ankunft im Hotel in Downtown Chicago ging es um 20 Uhr mit einem Empfang im Trump Tower los. Der Trump Tower ist eines der neusten Gebäude der Stadt, fertiggestellt im Mai diesen Jahres, nun das zweithöchste Gebäude Chicagos und der USA. Wir waren zwar nicht ganz oben, aber der Blick aus dem mitten im Chicago River errichteten Wolkenkratzers war atemberaubend schön.

Der Trump Tower von außen

Blick aus dem Trump Tower
Am Samstag fand in der University of Chicago dann die Konferenz selbst statt. Mit mehreren Keynote Speeches von verschiedenen Unternehmensvertretern, Mittagessen und informellen Interviews ging es durch den Tag bis zum Abend, wo wir zu einem Gala Dinner im 70. Stock des Lake Point Towers eingeladen waren.

Essen im 70. Stock des Lake Point Towers in Chicago

Eine großartige Aussicht auf die Skyline der Stadt

Ganz oben, in dem kreisrunden Aufsatz befindet sich das Restaurant
Am Sonntag war nach einem Brunch offiziell Schluss und die meisten haben sich auf den Weg gemacht, um sich ein wenig die Stadt anzuschauen. Ich bin unter anderem im Milleniumpark gewesen und habe die Architekturbootsfahrt mitgemacht. Hier ein paar abschließende Impressionen (zum Zoomen auf die Bilder klicken):

Im Millenium-Park

Der Willi´s Tower, ehem. Sears Tower

Hancock-Tower

Direkter Blick nach unten vom Hancock-Tower

Blick nach Norden vom Hancock-Tower

Blick nach Süden vom Hancock-Tower
(im Hintergrund zu sehen der Trump Tower, Mitte links, und der Willi´s Tower, Mitte rechts)

Und sogar Strände gibt es in Chicago - der Jahreszeit entsprechend aber leer

Mein Team

In diesem Beitrag möchte ich kurz diejenigen Personen vorstellen, die im ersten Term einen essentiellen Anteil an meinem Erfolg gehabt haben: das Team Gamma 7.
Es war wirklich eine intensive und vor allem konstruktive Zusammenarbeit. So wurden keine Diskussionen unnötig in die Länge gezogen, die anstehenden Aufgaben haben wir gleichmäßig verteilt unter Berücksichtigung, dass unter der Aufgabenteilung kein Lernnachteil entstand. Wir hatten zu jeder Zeit eine übereinstimmende Position, wie und vor allem wann wir die Aufgaben erledigen wollen, so dass wir beinahe das einzige Team waren, welches fast alle Aufgaben weit vorab erledigt hatte. Meinungsverschiedenheiten haben wir konstruktiv diskutiert und mussten nur in wenigen Fällen eine demokratische Mehrheitsentscheidung treffen. Diese Art der Zusammenarbeit mit dem entsprechenden Lernerfolg unter Beteiligung aller war in keinem anderen Team vorzufinden.
Aufgrund der guten Zeit, die ich mit diesen Kommilitonen hatte, möchte ich sie euch kurz präsentieren:

Mein "unschlagbares" Team aus Term 1: neben mir stehen John, Meredith, Alvaro und Austin (v.l.n.r)

Montag, 9. November 2009

Mauerfall und Berühmtheiten in College Station

Heute war ein besonderer Tag. Zum 20. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer habe ich genau den US-Präsidenten erleben und kurz treffen dürfen, der damals als erster der vier Siegermächte die Einheit Deutschlands aktiv unterstützt hat: George H. W. Bush.

Der ehemalige US-Präsident George H. W. Bush zum 20. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer
Obwohl ich in gewisser Hinsicht gern in Berlin gewesen wäre, war das Gedenken an den Mauerfall in dem beschaulichen Städtchen College Station ein ganz besonderes Erlebnis. Hier in College Station in der George Bush Presidential Library fand heute, am 9. November 2009, eine der zentralen Feierlichkeiten anlässlich des 20. Jahrestags zum Fall der Berliner Mauer in den USA statt. Ex-US-Präsident George H. W. Bush und Condoleezza Rice, damalige Beraterin Bushs und spätere Außenministerin der USA, haben die Ereignisse vor 20 Jahren in einer sehr persönlichen Art und Weise reflektiert. In einer eindrucksvollen Rede beleuchtete Condoleezza Rice die historischen Zusammenhänge im Jahre 1989 und reicherte diese mit einigen interessanten Episoden aus dem Deutschen Einigungsprozesses an, in dem sie unter US-Präsident George Bush Sr. außenpolitisch mitgewirkt hat. Im Anschluss beantwortete sie noch eine Menge Fragen zur aktuellen Weltpolitik. Ich muss zugeben, Condoleezza Rice hat mich wirklich beeindruckt, vor allem ihr Wissen und Verständnis der weltweiten außenpolitischen Zusammenhänge.

Dr. Condoleezza Rice während der Fragerunde
Am Tag zuvor erlebte ich ein weiteres Highlight: der lokale Fernsehsender KB-TX (CBS Network) kam auf mich zu, um mich über meine persönliche Familiengeschichte zu DDR-Zeiten und nach der Wende zu interviewen. Es war das erste Mal, dass ich so etwas gemacht habe.
Die Reaktion folgte prompt am nächsten Morgen. Meine halbe Klasse hat mich in den Morgennachrichten gesehen. Ich wurde herzlich mit Begriffen, wie "Celebrity" oder "Star", empfangen. Doch damit nicht genug: auch auf dem Event selbst haben mich alle möglichen Leute wiedererkannt und mich auf meinen Beitrag angesprochen - ein ungewohntes Gefühl.
Für einen Tag gab es eine Berühmtheit mehr in Brazos Valley! Wenn ihr die Beiträge sehen wollt, könnt ihr sie (auf Englisch) unter folgenden Links erreichen:

Donnerstag, 5. November 2009

Enrichment Week

Die Enrichment Week (deutsch: "Bereicherungswoche") ist eine Zusammenstellung an Veranstaltungen, die eine sinnvolle Ergänzung zu den bisherigen akademischen Inhalten der Vorlesungen bilden sollen.
In diesen vier Tagen zwischen dem ersten und zweiten Term standen daher die verschiedensten Dinge auf dem Plan: ein Ausflug nach Disaster City, ein Etiquette Dinner, ein interaktiver Vortrag des Meinungsforschungsinstituts Gallup, ein Wallstreet-Vorbereitungskurs für das Fach Finance, und weitere Informationsveranstaltungen über Fallstudienwettbewerbe (Case Competitions), Teamarbeit und zu guter letzt eine Vorlesung von unserem Dekan Dr. Jerry Strawser. Die besten zwei Veranstaltungen möchte ich euch kurz vorstellen.
Gleich am Montag Morgen 8 Uhr trafen wir uns in Disaster City ("Katastrophenstadt") in College Station. Disaster City ist ein Trainingsgelände der Texas Task Forces, einer Art texanisches THW, wo verschiedene Katastrophenszenarien trainiert werden können. Es ist eines von wenigen Zentren in den USA, wo solche Trainings durchgeführt werden können. Hier sollten wir in fünf Übungen verschiedene Lektionen im Bereich Teamführung und effektive Kommunikation lernen. Je Team bekamen wir eine Aufgabe gestellt, die wir gemeinsam absolvieren müssen, wobei jeder einmal mit der Führung des Teams beauftragt war. Als Herausforderung mussten wir unter anderem Gegenstände in einem erdbebeneingestürzten Haus suchen, Verletzte aus einem entgleisten Zug retten oder Opfer aus dem dritten Stock abseilen. Um die Krisen-Rettungssituation dabei noch realistischer zu gestalten, wurden Statisten beauftragt, die aufdringliche Presse zu spielen. Das ganze Programm war eine wirklich gute Erfahrung. Es ging unter anderem darum, Rettungsteams einzuteilen, zu briefen, den Einsatz zu leiten und gleichzeitig mit der Presse umzugehen. Stress war dabei vorprogrammiert und gewollt. Alle Szenarien wurden nachher nochmal reflektiert und ihre Relevanz in Businesssituationen erörtert. Effektive Kommunikation innerhalb des Team und mit der Presse waren dabei außerordentlich wichtig.
Hier ein paar Ansichten von Disaster City:




Disaster City - Training für den Ernstfall und das erste Gruppenbild meiner Mays MBA-Kommilitonen
Am Mittwoch Abend fand dann eine Veranstaltung statt, die zwar viel mit Business zu tun hat, jedoch eher weniger im Klassenraum vermittelt werden kann: das Etiquette Dinner. Dazu waren wir in einen noblen Country Club in College Station eingeladen und haben dort unter Moderation alle Gepflogenheiten der amerikanischen Etiquette kennengelernt.
Auch wenn es auf dem ersten Blick nicht so aussieht, gibt es ein paar wesentliche Unterschiede zwischen Europa und den USA. So habe ich gelernt, dass die Amerikaner beim Essen erst einen Teil des Essens mit Messer und Gabel kleinschneiden, dann das Messer weglegen, die Gabel in die anderen Hand nehmen und erst jetzt die vorbereiteten Stücke zum Mund zu führen. Dabei liegt der linke Arm die meiste Zeit unter dem Tisch. An diese Art und Weise muss ich mich noch gewöhnen. Nach meinen Erfahrungen in Indien wird dies jedoch sicher nicht allzu lange dauern.

Dienstag, 3. November 2009

Die freien Tage: Halloween, Wurstfest und International Dinner

Nach dem Abschluss der finalen Prüfungen und dem erfolgreichen Bestehen des texanischen Führerscheinstests (wo die größte Herausforderung das 4h Warten auf der Behörde darstellte) war Zeit für einen kleinen Roadtrip durch Texas. Austin und New Braunfels standen auf dem Plan für ein umfangreiches Halloweenwochenende.
Halloween ist wie Karneval. Es geht schon lange nicht mehr darum, nur gruselig zu wirken, sondern sich in einem ausgefallenen und kreativen Kostüm von der Masse herausstechend zu präsentieren. Das funktioniert dabei in beide Richtungen: extrem peinlich bis wirklich toll durchdacht. Es war erstaunlich zu sehen, dass es tatsächlich Leute gibt, die in Vorbereitung dieses Festes mit der Entscheidung herauskommen, als Banane, Bierflasche oder Mülleimer herumzulaufen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch viele unterhaltsame und politisch gehaltvolle Beispiele, zum Beispiel als Schweinegrippevirus, Fidel Castro, Akhmed, der Terrorist, oder Michael Jackson. Daneben gibt es zahlreiche Menschen, die sich für den ein oder anderen Comic- und Filmhelden entschieden haben, oder aus ihrer Sicht mal was ganz "krasses" wagen, z. B. als Punk herumlaufen, oder als Gothic.

Politisch korrekt? ein Al-Quaida Terrorist, Sehr amüsant: Fidel Castro mit Original Havanna-Zigarre

Er lebt noch, zumindest während Halloween: Michael Jackson, King of Pop
Ich selbst bin den Ursprüngen dieses Fests treu geblieben und habe eine Komposition als Vampir mit Umhang und entsprechender Gesichtsbemalung gewählt. Das hat ganz gut gepasst, obgleich ich für diese Kreation beinahe 1h brauchte. Das Ergebnis:

Diese Kreation hat für zwei Tage hergehalten. Am Freitag Abend hatte ich eine Einladung zum Halloween-Reinfeiern in College Station. Am Samstag Abend wollten wir dann die 6th Street von Austin unsicher machen. Allerdings war diese so dermaßen voll Leute, dass sie eher uns verunsicherte. Wir haben uns daraufhin aufgeteilt, an diverse Clubs angestellt und sind nach meist "nur" 30 min Wartezeit reingekommen. Es war eine Erfahrung wert, v.a. wenn man mal drin war, jedoch würde ich mir zukünftig überlegen, generell zu Halloween wegzugehen. Mir kommt es vor, wie bei uns der angeblich obligatorische Clubbesuch zu Silvester. Viele machen es und ärgern sich dann über die überfüllten Veranstaltungen.
Zuvor haben wir in der international, bunt zusammengemixten Gruppe noch einen Abstecher auf das Wurstfest, einer Art Oktoberfest, in New Braunfels gemacht. Das war eine interessante Erfahrung, wie ich es außerhalb von Deutschland noch nie erlebt habe! Überall liefen Leute mit Lederhosen und Dirndl herum und haben Deutsche Volkslieder gesungen, hörbar mit texanischem Akzent. Es scheint, als ob die Zeit stehengeblieben ist, seitdem die ersten deutschen Einwanderer Ende des 19. Jahrhunderts in diese Region gekommen sind. Durch einen Kinderchor bin ich nach gefühlten 20 Jahren zum ersten Mal wieder mit meinen Kinderliedern in Kontakt gekommen, "Fuchs, du hast die Gans gestohlen", "Das Wandern ist des Müller´s Lust", "Bruder Jakob" und "Schnappi, das kleine Krokodil" - einfach awesome, wie die Amerikaner sagen würden!

Auf dem Wurstfest in New Braunfels, Texas, mit Alex aus Köln

Der Kinderchor
Nach diesem Abstecher und der Halloween-Nacht in Austin haben wir uns am Sonntag das Texanische Capitol angeschaut. Austin ist die Hauptstadt von Texas und damit Sitz der Regierung. Das Capitol erinnert vom Erscheinungsbild dem Pendant in Washington.

Das Capitol in Austin
Nach der Rückkehr aus Austin hatte ich dann einen weiteren Termin, das Internationale Dinner in der Mays Business School. Dabei war jeder internationale Student dazu eingeladen, etwas typisches aus dem Heimatland zu kochen und eine kurze Präsentation über das Land zu halten. Letzteres liegt mir persönlich wesentlich mehr als das Kochen. Trotzdem habe ich ein paar Klöße mit Sauerkraut und Wiener Würstchen zum Probieren zubereitet. Ob ich damit dem Ruf des deutschen Essens in College Station einen Gefallen getan habe, kann ich jedoch nicht mit ganzer Bestimmtheit sagen. Fakt ist aber, ich konnte mal wieder richtig typisch indisch essen. Schon allein dafür hat sich der Abend gelohnt.

Meine Kommilitonen aus der ganzen Welt