Dienstag, 3. November 2009

Die freien Tage: Halloween, Wurstfest und International Dinner

Nach dem Abschluss der finalen Prüfungen und dem erfolgreichen Bestehen des texanischen Führerscheinstests (wo die größte Herausforderung das 4h Warten auf der Behörde darstellte) war Zeit für einen kleinen Roadtrip durch Texas. Austin und New Braunfels standen auf dem Plan für ein umfangreiches Halloweenwochenende.
Halloween ist wie Karneval. Es geht schon lange nicht mehr darum, nur gruselig zu wirken, sondern sich in einem ausgefallenen und kreativen Kostüm von der Masse herausstechend zu präsentieren. Das funktioniert dabei in beide Richtungen: extrem peinlich bis wirklich toll durchdacht. Es war erstaunlich zu sehen, dass es tatsächlich Leute gibt, die in Vorbereitung dieses Festes mit der Entscheidung herauskommen, als Banane, Bierflasche oder Mülleimer herumzulaufen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch viele unterhaltsame und politisch gehaltvolle Beispiele, zum Beispiel als Schweinegrippevirus, Fidel Castro, Akhmed, der Terrorist, oder Michael Jackson. Daneben gibt es zahlreiche Menschen, die sich für den ein oder anderen Comic- und Filmhelden entschieden haben, oder aus ihrer Sicht mal was ganz "krasses" wagen, z. B. als Punk herumlaufen, oder als Gothic.

Politisch korrekt? ein Al-Quaida Terrorist, Sehr amüsant: Fidel Castro mit Original Havanna-Zigarre

Er lebt noch, zumindest während Halloween: Michael Jackson, King of Pop
Ich selbst bin den Ursprüngen dieses Fests treu geblieben und habe eine Komposition als Vampir mit Umhang und entsprechender Gesichtsbemalung gewählt. Das hat ganz gut gepasst, obgleich ich für diese Kreation beinahe 1h brauchte. Das Ergebnis:

Diese Kreation hat für zwei Tage hergehalten. Am Freitag Abend hatte ich eine Einladung zum Halloween-Reinfeiern in College Station. Am Samstag Abend wollten wir dann die 6th Street von Austin unsicher machen. Allerdings war diese so dermaßen voll Leute, dass sie eher uns verunsicherte. Wir haben uns daraufhin aufgeteilt, an diverse Clubs angestellt und sind nach meist "nur" 30 min Wartezeit reingekommen. Es war eine Erfahrung wert, v.a. wenn man mal drin war, jedoch würde ich mir zukünftig überlegen, generell zu Halloween wegzugehen. Mir kommt es vor, wie bei uns der angeblich obligatorische Clubbesuch zu Silvester. Viele machen es und ärgern sich dann über die überfüllten Veranstaltungen.
Zuvor haben wir in der international, bunt zusammengemixten Gruppe noch einen Abstecher auf das Wurstfest, einer Art Oktoberfest, in New Braunfels gemacht. Das war eine interessante Erfahrung, wie ich es außerhalb von Deutschland noch nie erlebt habe! Überall liefen Leute mit Lederhosen und Dirndl herum und haben Deutsche Volkslieder gesungen, hörbar mit texanischem Akzent. Es scheint, als ob die Zeit stehengeblieben ist, seitdem die ersten deutschen Einwanderer Ende des 19. Jahrhunderts in diese Region gekommen sind. Durch einen Kinderchor bin ich nach gefühlten 20 Jahren zum ersten Mal wieder mit meinen Kinderliedern in Kontakt gekommen, "Fuchs, du hast die Gans gestohlen", "Das Wandern ist des Müller´s Lust", "Bruder Jakob" und "Schnappi, das kleine Krokodil" - einfach awesome, wie die Amerikaner sagen würden!

Auf dem Wurstfest in New Braunfels, Texas, mit Alex aus Köln

Der Kinderchor
Nach diesem Abstecher und der Halloween-Nacht in Austin haben wir uns am Sonntag das Texanische Capitol angeschaut. Austin ist die Hauptstadt von Texas und damit Sitz der Regierung. Das Capitol erinnert vom Erscheinungsbild dem Pendant in Washington.

Das Capitol in Austin
Nach der Rückkehr aus Austin hatte ich dann einen weiteren Termin, das Internationale Dinner in der Mays Business School. Dabei war jeder internationale Student dazu eingeladen, etwas typisches aus dem Heimatland zu kochen und eine kurze Präsentation über das Land zu halten. Letzteres liegt mir persönlich wesentlich mehr als das Kochen. Trotzdem habe ich ein paar Klöße mit Sauerkraut und Wiener Würstchen zum Probieren zubereitet. Ob ich damit dem Ruf des deutschen Essens in College Station einen Gefallen getan habe, kann ich jedoch nicht mit ganzer Bestimmtheit sagen. Fakt ist aber, ich konnte mal wieder richtig typisch indisch essen. Schon allein dafür hat sich der Abend gelohnt.

Meine Kommilitonen aus der ganzen Welt

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