Donnerstag, 5. November 2009

Enrichment Week

Die Enrichment Week (deutsch: "Bereicherungswoche") ist eine Zusammenstellung an Veranstaltungen, die eine sinnvolle Ergänzung zu den bisherigen akademischen Inhalten der Vorlesungen bilden sollen.
In diesen vier Tagen zwischen dem ersten und zweiten Term standen daher die verschiedensten Dinge auf dem Plan: ein Ausflug nach Disaster City, ein Etiquette Dinner, ein interaktiver Vortrag des Meinungsforschungsinstituts Gallup, ein Wallstreet-Vorbereitungskurs für das Fach Finance, und weitere Informationsveranstaltungen über Fallstudienwettbewerbe (Case Competitions), Teamarbeit und zu guter letzt eine Vorlesung von unserem Dekan Dr. Jerry Strawser. Die besten zwei Veranstaltungen möchte ich euch kurz vorstellen.
Gleich am Montag Morgen 8 Uhr trafen wir uns in Disaster City ("Katastrophenstadt") in College Station. Disaster City ist ein Trainingsgelände der Texas Task Forces, einer Art texanisches THW, wo verschiedene Katastrophenszenarien trainiert werden können. Es ist eines von wenigen Zentren in den USA, wo solche Trainings durchgeführt werden können. Hier sollten wir in fünf Übungen verschiedene Lektionen im Bereich Teamführung und effektive Kommunikation lernen. Je Team bekamen wir eine Aufgabe gestellt, die wir gemeinsam absolvieren müssen, wobei jeder einmal mit der Führung des Teams beauftragt war. Als Herausforderung mussten wir unter anderem Gegenstände in einem erdbebeneingestürzten Haus suchen, Verletzte aus einem entgleisten Zug retten oder Opfer aus dem dritten Stock abseilen. Um die Krisen-Rettungssituation dabei noch realistischer zu gestalten, wurden Statisten beauftragt, die aufdringliche Presse zu spielen. Das ganze Programm war eine wirklich gute Erfahrung. Es ging unter anderem darum, Rettungsteams einzuteilen, zu briefen, den Einsatz zu leiten und gleichzeitig mit der Presse umzugehen. Stress war dabei vorprogrammiert und gewollt. Alle Szenarien wurden nachher nochmal reflektiert und ihre Relevanz in Businesssituationen erörtert. Effektive Kommunikation innerhalb des Team und mit der Presse waren dabei außerordentlich wichtig.
Hier ein paar Ansichten von Disaster City:




Disaster City - Training für den Ernstfall und das erste Gruppenbild meiner Mays MBA-Kommilitonen
Am Mittwoch Abend fand dann eine Veranstaltung statt, die zwar viel mit Business zu tun hat, jedoch eher weniger im Klassenraum vermittelt werden kann: das Etiquette Dinner. Dazu waren wir in einen noblen Country Club in College Station eingeladen und haben dort unter Moderation alle Gepflogenheiten der amerikanischen Etiquette kennengelernt.
Auch wenn es auf dem ersten Blick nicht so aussieht, gibt es ein paar wesentliche Unterschiede zwischen Europa und den USA. So habe ich gelernt, dass die Amerikaner beim Essen erst einen Teil des Essens mit Messer und Gabel kleinschneiden, dann das Messer weglegen, die Gabel in die anderen Hand nehmen und erst jetzt die vorbereiteten Stücke zum Mund zu führen. Dabei liegt der linke Arm die meiste Zeit unter dem Tisch. An diese Art und Weise muss ich mich noch gewöhnen. Nach meinen Erfahrungen in Indien wird dies jedoch sicher nicht allzu lange dauern.

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