Montag, 16. August 2010

Road Trip - 2. Etappe: Wandern in New Mexico

Jetzt ist es amtlich: ich habe meinen ersten 4.000-er Berg bestiegen! Es ist ein klasse Gefühl, aber es hat auch einiges an Kraftanstrengung gekostet. Ich sitze gerade in meinem Motelzimmer in Albuquerque, der größten Stadt New Mexicos, und hinter mir liegen zwei Tage Wildnis in New Mexico´s höchsten Bergen.
Angefangen hat es mit unserem Besuch in Santa Fe. Nach unserer kurzen Altstadtbesichtigung am Abend sind wir am nächsten Tag in die 1,5-h entfernte Stadt Taos gefahren, die ein bekanntes Skigebiet in den USA ist. Auf dem Weg dahin haben wir noch in einem Pueblo, einem Indianerdorf, gehalten, wo noch heute Menschen leben.
Die Spanier haben die Indianer zum Katholischen Glauben bekehrt
Diese Häuser sind auch heute noch bewohnt
Nach unserer Ankunft in Taos hatten wir nur einen Plan: New Mexico´s höchsten Berg besteigen, den Wheeler Peak (4011 m). Zugegeben, wir sind relativ unbedarft an die Sache herangegangen, vor allem von der Zeitplanung her. Aufgrund der Anfahrt von Santa Fe brachen wir erst am späten Nachmittag auf. Die Besteigung bestand aus zwei Etappen. Erst ging es von circa 3100 m auf 3350 zum malerischen Bergsee Williams Lake, was 45 min dauerte. Der 3 km-Anstieg war noch relativ einfach, obwohl wir schon hier die Auswirkung der Höhenluft deutlich zu spüren bekamen. Es war jedoch nichts im Vergleich, was danach kam. Auf einer Strecke von weiteren 3 km ging es weitere 700 m in die Höhe. Der Anstieg hier war der steilste, den ich bisher gemacht habe und er dauerte nochmal 2,5 h, mit Pausen quasi alle 5 Minuten. Gegen 17:30 Uhr waren wir dann endlich oben und wir mussten uns beeilen, weil bereits ein paar schwarze Regenwolken aufkamen. Glücklicherweise regnete es letztendlich nicht, sondern die Sonne kam heraus, als wir auf der anderen Seite des Berges noch bis zur Baumgrenze (weitere ca. 4 km) hinunterliefen. Gegen 19 Uhr haben wir uns dort dann einen Platz zum Zelten gesucht und sind relativ schnell eingeschlafen. Die Nacht war leider sehr regnerisch, aber das Zelt hat durchgehalten. Am nächsten Morgen sind wir um 7 Uhr losgelaufen und gegen 11 Uhr wieder an unserem Parkplatz angekommen.
Letzte Vorbereitung vor dem Wildnisabenteuer
Am Williams Lake, die erste Etappe zum Gipfel
In 4.011 m Höhe - nach einem harterarbeiteten Aufstieg
Auf dem Weg hinab ins Tal
Campen mitten im Wald
Und wenn man mal Heimweh hat, kommt ein Bayerisches Restaurant daher!
Das persönliche Highlight nach diesen 22 Stunden in der Wildnis war ein deftiges Wiener Schnitzel in dem einzigen Restaurant weit und breit: einem Bayerischen! Was für ein toller Ausklang eines Erlebens der Wildnis in New Mexico. Das tollste war, dass wir stundenlang durch die Berge gelaufen sind und keinen einzigen Menschen getroffen haben. Die Natur war richtig schön und die Anstrengungen haben sich gelohnt.

4 Kommentare:

  1. Hallo Martin,
    ich habe deinen Bericht gelesen. Es ist sehr interessant, was du in Amerika so erlebst und machst. Schön, dass du mal wieder was geschrieben hast.
    LG Bianca

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  2. Hey Bianca,
    vielen Dank für deinen Kommentar. Es ist wirklich eine tolle Landschaft hier. Gestern waren wir am Grand Canyon und es war einfach überwältigend. Dazu heute Abend mehr...
    VG in die Heimat,
    Martin

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  3. Du findest aber auch, dass ein Alpenaufstieg von 800m auf 2500m körperlich die größere Herausforderung ist, als von 3100m auf 4000m zu wandern, oder? ;) Gruß. Thomas.

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  4. Klar, aber der wesentliche Unterschied ist, dass wir keinen Serpentinenaufstieg genommen haben, sondern direkt den steilen Abhang hinauf gewandert sind. Ich kann mir jedoch vorstellen, das mal wieder in den Alpen zu machen...;-)

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