Mittwoch, 13. Juli 2011

Roadtrip II - 1. Etappe: Texas - Miami

Der nächste Roadtrip steht an, diesmal Richtung Osten. In der vergangenen Woche habe ich die letzten beiden Kurse für meinen zweiten Master erfolgreich abgeschlossen und bin damit nun komplett fertig mit meinem Studium. Die Kurse - Chinesisch I und Financial Statement Analysis - waren beide noch mal sehr interessant, so dass ich mit großem Wehmut zum letzten Mal in eine Vorlesung ging und am Dienstag, 5. Juli 2011 (direkt nach Independence Day) die Prüfungen ablegte.
In den Tagen und Wochen zuvor hatte ich bereits einen Großteil meiner Möbel verkauft und bin übergangsweise bei einem Kommilitonen eingezogen, der gerade ein Zimmer frei hatte. Direkt nach den Prüfungen habe ich dann alle Sachen gepackt und sie nach Houston zu einem weiteren Kommilitonen gefahren, wo ich netterweise in den letzten sechs Wochen unterkommen kann. Allerdings wird er mich in dieser Zeit nicht allzu oft sehen, denn zum Abschluss meiner zwei Jahre in den USA habe ich noch zwei Reisen geplant: einen Roadtrip von Texas nach Florida und eine Reise in den Nordwesten der USA (Portland, Seattle und Vancouver, Kanada).
So brach ich also bereits am Donnerstag, den 7. Juli, wieder auf in Richtung Miami, um dort  zwei Tage später eine Freundin aus Deutschland vom Flughafen abzuholen. Zusammen wollen wir den Sunshine State erkunden.
Die Fahrt nach Miami dauerte drei Tage. Am Donnerstag startete ich am frühen Vormittag von Houston aus und fuhr die ersten 680 Kilometer bis nach Biloxi, Mississippi. Biloxi war bis vor kurzem eine beliebte Touristenstadt mit langen Sandstränden und mehreren Casinos am Golf von Mexiko. Allerdings bleiben die Touristen seit knapp einem Jahr aus. Am Strand und auf den Parkplätzen sind nur einzelne Leute zu sehen. Die Stadt ist beinahe ausgestorben. Den Grund habe ich ziemlich schnell bemerkt. Biloxi ist stark von der Ölkatastrophe nach der Explosion der Deepwater Horizon betroffen. Der Strand ist zwar wieder vollkommen sauber mit weißem Sand. Wenn man aber drei Meter ins Wasser geht, merkt man sofort einen öligen Schleim an den Füßen und einen leichten Ölfilm auf dem Wasser. Beides hat mich zum sofortigen Verlassen des Wassers bewegt.
 Von Ölkatastrophe scheinbar keine Spur
 Pipelines aus dem Golf von Mexiko treffen auf den Strand
 Leuchtturm an der Strandpromenade von Biloxi
Sand aus dem Wasser und direkt vom Strand
Ohne erfrischendes Morgenbad ging es also am Freitag wieder los. Nach 750 Kilometern erreichte ich Jacksonville, Florida, am Atlantischen Ozean, wo ich es mir nicht nehmen ließ, direkt nach meiner Ankunft ins Wasser zu springen und damit eine komplette Amerikadurchfahrt zu besiegeln. Zusammen mit dem Roadtrip im vergangenem Jahr bin ich nun einmal quer durch die USA von Küste zu Küste mit dem Auto gefahren, wobei ich die 4.000 Kilometer fast komplett auf dem Interstate 10 zurückgelegt habe.
Strand von Jacksonville (abends 20:30 Uhr)
Am Samstag standen dann die verbleibenden 550 Kilometer auf dem Plan, die ich komplett auf dem I-95 immer der Küste entlang absolvierte. Gegen 14 Uhr erreichte ich das vorab gebuchte Hotel, so dass ich gerade rechtzeitig um 16:30 Uhr am Flughafen stand, um Andrea in Empfang zu nehmen.

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