Dienstag, 27. Oktober 2009

Präsident Obama in College Station

Es ist schon wenig her, aber ich möchte trotzdem von einem Ereignis berichten, das durchaus etwas besonderes hier im beschaulichen Brazos County darstellt. Am 16. Oktober 2009 hat US-Präsident Barack Obama auf Einladung von George Bush Sr. - dessen Presidential Library hier ist - einen Tag in College Station verbracht.
Anlass seines Besuches war die Würdigung des ehrenamtlichen Engagements von Studenten an der Texas A&M Universität, die angeblich eines der engagiertesten Studenten im Lande sind.

US-Präsident Barack Obama und Ex-Präsident George H. W. Bush in College Station (Quelle: Points of Light Institute)
Für mich hat dieser Besuch ein umfassendes Bild von Obamas schweren Stand hier in Texas gezeichnet. Klar wurde mir das, nachdem die Univerwaltung vor seinem Besuch mehrfach per E-mail an alle Studenten appellierte, Präsident Obama respekt- und würdevoll willkommen zu heißen. Respekt war in diesem Zusammenhang das beliebteste und am häufigsten gebrauchte Wort dieser Tage und tauchte immer auf, wenn es darum ging, das Recht der freien Meinungsäußerung mit dem Besuch des Präsidenten zu verbinden. Schon während des Wahlkampfs sorgte eine Protestaktion der Young Conservatives of Texas mit einer Eiwurfwand auf das Bild von Obama für Aufsehen (Bilder). Damals lautete der Appell der Unileitung, die Meinung "respektvoller" zu äußern. Diesmal hielten sie sich offensichtlich daran.
Zum anderen entnehme ich aus vielen persönlichen Gesprächen, dass Obama hier einen Ruf als Sozialist, daher als Gegner der freien Marktwirtschaft, hat, was vor allem beim Thema Gesundheitsreform deutlich wird. Diskussionen über dieses Thema - wo ich mich aus diplomatischen Gründen stets neutral positioniere - laufen gewöhnlich sehr emotional ab.
Ich hätte trotzdem gern etwas mehr von Obama gesehen, als seine live auf CNN Online übertragene Rede. Ich hatte jedoch keine Einladung zu der sehr selektiven Veranstaltung und war darüber hinaus mit mehreren MBA-Fallstudien gut ausgelastet. Vielleicht kommt er ja nächstes Jahr wieder und findet bis dahin doch noch ein paar Freunde hier in Texas!

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